Ich habe die deutsche Übersetzung (“Vom Wesen physikalischer Gesetze”) bei mir im Regal stehen, muss aber gestehen, dass es mir doch ein wenig zu abstrakt gewesen ist. Schön hier die Zusammenfassung zu lesen.
Möchte aber doch noch etwas zur “fehlenden” Würdigung vom extrapolativen Charakter der Physik (und meine Abneigung zur Stringtheorie und Herrn Greene) schreiben.
Angenommen tief unter einer Wiese ist ein Rohr verlegt ist, bei dem alle 20 Jahre eine Dichtung ausgetauscht werden muss. Wenn es soweit ist, so braucht man einen Landvermesser, der die exakte Stelle ermittelt, wo gegraben werden muß. Hat er alles richtig vorher ausgemessen und findet sich nach dem Grabung dort das Rohr mit der Dichtung ist er der Held – falls er sich irgendwo vertan hat eben nicht.
Soweit mir bekannt, wurde auch Einstein erst berühmt, als sich bei einer Sonnenfinsternis die Krümmung des Raumes zeigte. Sonst wäre sein Name wohl eher unbekannt.
Dann gibt es Berufe, die ebenfalls die Natur interpretieren und dann mit viel Aufwand extrapolieren, aber bei denen es eben nicht darauf ankommt, dass nachprüfbare Vorhersagen entstehen, sondern die Extrapolation selbst wird zum gefeierten Werk.
Wenn z.B. ein Kreationist aus der Einsinktiefe der Mondlandfähre extrapoliert, dass die Erde nur 6000 Jahre alt ist und dies so erläutert, dass dies für Laien logisch klingt, dann kann man wirklich Respekt haben – vor allem wenn das Buch voll von solchen Beispielen aus verschiedenen Bereichen ist.
Persöhnlich viel schlimmer sind aber Unternehmensberater, die ebenfalls Unsinn von sich bringen – die rhetorisch aber auf einem Level operieren, dass (fast) alle an der Diskussionsrunde Beteiligten bedächtig mit dem Kopf nicken – und man bei kritischen Gegenfragen nur noch giftige Blicke erntet.
Ich kann nun die Stringtheorie nicht beurteilen. Ebensowenig ob Greene nun ein genialer Physiker ist oder nicht. Ich sehe nur nur die klingt-super-Rhetorik in seinen Büchern und dass die Theorie bisher nicht zu Vorhersagen taugt. Damit ist er für mich in der Quacksalber-Schublade (kann einfach nicht anders).
Nachtrag zum Kreationisten: Die Argumentation lief darauf zurück, dass bei einem Alter von 4.5 Millarden Jahren, die Staubschicht auf dem Mond viel größer hätte sein müssen – deswegen hat die Fähre auch so große Landefüße gehabt (kann und will ich als Laie nicht beurteilen; entscheidend ist aber, dass es logisch klingt)